Panel 7 (Roter Salon/ Volksbühne)
Petro, Kunst und Propaganda
Mit J Henry Fair (USA), Helon Habila (USA/NGA), James Marriott (GB)
Moderation: Dariya Manova
Der Fotograf und Aktivist J Henry Fair bringt in einem Vortrag über Co2 und Propaganda seine lokalen Erfahrungen mit Energiewirtschaft und Landschaften in Beziehung zur Ästhetik seiner fotografischen Arbeit im Braunkohlerevier am Hambacher Forst.
Im Anschluss wird der Schriftsteller Helon Habila mit der Literaturwissenschaftlerin Dariya Manova über seine Romane „Öl auf Wasser“ und „Reisen“ sprechen. Dabei wird es um engagierte Literatur und Journalismus, Fiktion und Dokumentarismus, Unterhaltung und Propaganda gehen. Wie kann Romanliteratur die sozio-ökonomischen, ökologischen, politischen und zutiefst persönlichen Folgen des Extraktivismus auf afrikanischem und europäischem Boden erzählen? Und wie schafft dies das Sachbuch?
James Marriott wird in diesem Zusammenhang über sein aktuellstes Buch „Crude Britannia“ (zus. m. Terry Macalister) und die Herausforderung berichten, die durch Kolonialismus und Kapitalismus geprägte Öl-Geschichte Großbritanniens zu schildern. Das Panel findet eine inhaltliche Forsetzung im Film „Big Men“ im BABYLON um 18:30 Uhr.
J Henry Fair stammt aus Charleston in South Carolina. Er arbeitet heute von New York und Berlin aus und ist als Fotograf weltweit unterwegs. Sein langjähriges Projekt ist eine großformatige Luftbildserie über die Umweltzerstörung durch die Industrie. Er bezeichnet sich als Künstler und Aktivist, obwohl ihm der Kunsthandel davon abgeraten hat. Aber Fair beschäftigen die „Ewigkeitslasten“ unserer Produktionsweise mehr als der schnelle Erfolg auf dem Markt der Fotokunst.
Titel:
•Industrial Scars, 2016
Helon Habila wurde in Nigeria geboren. Er lebt heute in den USA und unterrichtet creative writing an der Georg Mason Universität in Fairfax bei Washington. Helon Habila wurde international bekannt mit dem Roman „Öl auf Wasser“, einer sprachgewaltigen Geschichte von Nigerias Ölkulturen, die vor allem eins sind: Ein langer Kampf zwischen internationalen Konzernen, einer korrupten Elite und einer Bevölkerung, die ruiniert wird - ökonomisch, ökologisch, moralisch.
Titel:
• Reisen, (en. 2019) dt. 2021
• Öl auf Wasser, (en. 2010) dt. 2012
James Marriott ist Journalist und Autor und Mitglied von "platform London", einem Netzwerk, das Kunst, Aktivismus, Bildung und Forschung verbindet. Sein neues Buch "Crude Britannia" ist Petrokritik im besten Sinn: Eine kulturgeografische Weltreise durch die Ölgeschichte Großbritanniens und aller Kulturen und Länder, die von ihr berührt wurden und werden.
Titel:
•Crude Britannia, 2021
•The Oil Road, 2013